A kitten from Athener Cats

Die Lage in Griechenland

Katzen prägen das alltägliche Bild.

Es ist eine traurige Realität, dass freilebende Hunde und Katzen in vielen Teilen Griechenlands einfach zum Alltag gehören.

Auf den Strassen Griechenlands sind unzählige streunende Hunde und Katzen anzutreffen, die entweder herumstreifen, auf Hotelanlagen herumlungern oder am Strand um Futter und Aufmerksamkeit betteln. Das Hauptproblem besteht darin, dass sich niemand verantwortungsvoll und zuverlässig um diese Vierbeiner kümmert. Da die meisten von ihnen nicht kastriert sind, vermehren sie sich unkontrolliert, was wiederum zu einer weiteren Zunahme ihrer Population führt.

Opfer von Tötungsaktionen

Obwohl das Tierschutzgesetz vorschreibt, dass Haustiere kastriert werden müssen, wird diese Regel kaum befolgt und auch nur selten kontrolliert.

Dadurch paaren sich unkastrierte Haustiere mit den streunenden Tieren, was zur ungewollten Geburt von Kätzchen und Welpen führt. Viele Menschen setzen den Nachwuchs einfach aus oder entsorgen ihn auf andere Weise. In weiten Teilen Griechenlands wird die Kastration als etwas Unnatürliches angesehen und daher abgelehnt. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, wie viel Leid durch diese Haltung verursacht wird.

Das Leben als Strassenkatze oder Strassenhund ist extrem hart. Die Tiere sind häufig von Krankheiten betroffen, leiden Hunger und werden manchmal sogar von Menschen misshandelt oder getötet. Besonders in beliebten Urlaubsgebieten Griechenlands berichten Tierschutzvereine von grossangelegten Vergiftungsaktionen. Diese sollen die Strassentiere vor dem grossen Ansturm der Touristen entfernen. Anders als in anderen europäischen Ländern gibt es in Griechenland keine Tötungsstationen. Dennoch sind zahlreiche Hunde und Katzen Opfer dieser Tötungsaktionen geworden, wie die örtlichen Tierschützer berichten.

Tierschutz wird zur Lebensaufgabe

In ganz Griechenland beklagen Tierschützer die weit verbreitete Praxis des Aussetzens von Hunden und Katzen. Dies stellt die Tierschutzvereine vor eine enorme Herausforderung: Sie setzen sich dafür ein, so viele Hunde und Katzen wie möglich in Tierheimen oder auf Pflegestellen unterzubringen, um ihnen eine sichere Versorgung zu gewährleisten.

Ein Gesetz, welches nicht befolgt wird

Das griechische Tierschutzgesetz erscheint sehr durchdacht und vergleichsweise fortschrittlich. Im Jahr 2021 wurde es sogar überarbeitet und verbessert. Das Gesetz verlangt beispielsweise, dass Hundebesitzer ihren Vierbeiner spätestens acht Wochen nach der Geburt registrieren lassen und sich dazu verpflichten, das Wohl des Tieres zu gewährleisten. Eine jährliche tierärztliche Vorsorgeuntersuchung ist ebenfalls vorgeschrieben, und dafür erhalten sie einen Gesundheitspass für ihr Haustier.

Seit 2021 besteht zudem eine Kastrationspflicht für Haustiere. Alle Hunde und Katzen, die älter als ein Jahr sind, müssen gesetzlich kastriert oder sterilisiert werden. Wenn man ein älteres Tier aufnimmt, hat man sechs Monate Zeit, um die Kastration durchzuführen. Das Aussetzen von Hunden und Katzen ist ausdrücklich verboten!

Das Gesetz verbietet auch Misshandlungen, Verletzungen und das Quälen von freilebenden Tieren. Kranke streunende Tiere sollen sogar medizinisch versorgt werden.

Allerdings wird das Tierschutzgesetz in Griechenland, wie in vielen Ländern, kaum durchgesetzt. Die Kastrationspflicht existiert nur auf dem Papier, und Hunde und Katzen werden nach wie vor häufig ausgesetzt.