13. November 2024
Kleiner Kämpfer – ein neues Kitten auf unserer Station
In Athen ist es trauriger Alltag: Wieder fanden wir ein hilfloses, unterkühltes Kätzchen, verzweifelt miauen zwischen Müllcontainern. Vermutlich wurde es ausgesetzt oder sogar verletzt zurückgelassen – eine Geschichte, die wir leider nur zu gut kennen.
Vor wenigen Tagen haben wir ein winziges, unterkühltes Kitten entdeckt – und das an einem der unwahrscheinlichsten Orte. Während wir unseren Müll entsorgten, hörten wir ein leises, verzweifeltes Miauen zwischen den Abfallcontainern. Und da lag es: klatschnass, zitternd vor Kälte, kaum in der Lage, sich aufrecht zu halten.
Die Herkunft des kleinen Wesens bleibt leider ein Rätsel. Vielleicht wurde es aus einem Auto geworfen, vielleicht wollte jemand es vertreiben und hat es mit Wasser überschüttet. Es könnte sogar angefahren worden sein, aber sicher können wir es nicht sagen – wir können nur mutmassen. Der Anblick dieses geschwächten Kätzchens, das kläglich nach Hilfe rief, liess uns keine Wahl als mitzunehmen.
Unsere Katzenstation ist zurzeit bis auf den letzten Platz belegt, und eigentlich hätten wir es nicht aufnehmen können. Doch das Kleine dort einfach liegen zu lassen, kam für uns nicht infrage. Also nahmen wir es behutsam in unsere Obhut und brachten es sofort in die Praxis.
Dort begannen wir mit dem Notfallprogramm: Zuerst wurde das Kitten sanft abgetrocknet und mit einem Föhn aufgewärmt, während es in warme Decken gehüllt wurde. Wir gaben ihm eine Immunstärkungsspritze, um ihm in dieser extrem geschwächten Lage eine kleine Stütze zu bieten. Doch das Kätzchen lag regungslos vor Erschöpfung.
Nach einer Weile, als Elisavet ihre Fütterungsrunde beendet und zurück in die Station gekommen war, geschah endlich das, worauf wir gehofft hatten: das kleine Wesen öffnete die Augen. Es ist noch sichtlich verängstigt und zittert bei jeder Berührung – die erlebten Schrecken sitzen tief. Doch mit Geduld, Ruhe und Fürsorge versuchen wir nun, sein Vertrauen zu gewinnen und es zu Kräften kommen zu lassen.
Immer wieder werden Tiere in Athen ausgesetzt, verletzt und schutzlos zurückgelassen. Für alle, die uns in unserem täglichen Kampf unterstützen, die mitfühlen und uns zur Seite stehen, möchten wir von Herzen danken.
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